Review der Courage und finanzielle
Markennennung aber keine Werbung oder Kooperation. Produkte selbst erworben und getestet.
In den letzten Monaten sind einige neue Zeitschriften auf dem deutschen Markt erschienen, die sich speziell an Frauen als Zielgruppe richten und Artikel rund um das Thema Finanzen enthalten. Ein paar dieser Zeitschriften habe ich mir im Detail angesehen und möchte euch hier gern einen Überblick dazu geben.
Warum gibt es überhaupt diese Zeitschriften?
Viele Medien, Weiterbildungsformate, Webseiten oder Ähnliches rund um finanzielle Bildung für Frauen entstehen aktuell für den deutsch sprachigen Markt. Immer mehr Frauen beschäftigen sich mit ihren persönlichen und familiären Finanzen und das Thema erlebt gerade einen Aufschwung. Insbesondere steht hierbei für viele die finanzielle Unabhängigkeit im Vordergrund. Grundsätzlich ist das Interesse in der Bevölkerung an Geldanlage aber auch während der Corona-Pandemie gestiegen.
Welche Verlage bzw. Verleger*innen sind aktiv?
Die “financielle” wird vom Emotion Verlag GmbH herausgegeben, ist also ein Ableger der bereits auf dem Markt etablierten “emotion”. Beide Zeitschriften eint die Zielgruppe: “für selbstbestimmte Frauen”. Insofern, denke ich, ein guter und konsequenter Schritt des Emotion Verlags sich mit der finanzielle noch stärker auf Finanzthemen zu fokussieren. Die “Courage” wird von der Holderstock Media herausgegeben. Sie erscheint zwei-monatlich seit Februar 2020.
Neben den beiden hier vorgestellten Magazinen gibt es noch einige weitere, die in eine ähnliche Richtung gehen, wie beispielsweise die “Brigitte Finanzen” und die “Freundin Job und Geld” (beides Finanz-fokussierte Ableger, der bekannten Frauen Magazine) und auch noch einige eher Wirtschafts- und Karriere-orientierte spezifisch auf Frauen ausgerichtete Magazine, wie beispielsweise die “Strive” oder die “Working Woman”.
Welche Zielgruppe wird angesprochen?
Zielgruppe beider Magazine sind Frauen, die beginnen sich für Geldanlage und Finanzthemen zu interessieren oder auch sich auch schon aktiv mit Finanzthemen auseinander setzen aber noch keine erfahrenen Anlegerinnen sind. Es werden viele Grundlagen in Ratgeber Form vermittelt.
Etwas mehr in die Tiefe geht die finanzielle während die Courage eher versucht Finanzthemen spielerisch mit anderen Magazin Inhalten zu kombinieren und dadurch geringere Einstiegshürden aufzubauen. Beide Magazine richten sich eher an eine gut situierte Zielgruppe, die die eigenen Finanzen selbstbestimmter managen möchte.
Erstes Review: Die “Courage”
Die Courage liest sich leicht, hat eine übersichtliche Struktur mit verschiedenen Rubriken und eine relativ breite thematische Ausrichtung. Neben den “klassischen” Finanzthemen in der Rubrik “Geld” enthält sie auch die Rubriken “Karriere” und “Lebenslust”. Mir gefällt gut, dass es in der Finanzrubrik nicht nur um Geldanlage geht, sondern auch andere für die persönlichen Finanzen relevante Themen betrachtet werden, wie beispielsweise ein sehr informativer und gut verständlicher Artikel zum Thema “Erben” in der aktuellen Ausgabe.
Ich persönlich hätte die Rubrik “Lebenslust” in einem Finanzmagazin für Frauen nicht unbedingt erwartet. Dadurch liest sich die Courage in Summe sehr leicht aber enthält auch viele Artikel, bei denen ich den direkten Zusammenhang zu Finanzen nicht mehr erkennen kann (bsp. Artikel über ein Sabbatical auf Reisen, Mode-Empfehlungen in der “Lebenslust” Rubrik oder Artikel über ein Business Umstyling in der “Karriere” Rubrik).
Hier kommt ihr zur Website der Courage: http://www.courage-online.de
Zweites Review: Die “finanzielle” by Emotion
Die finanzielle ist ein Ableger des bekannten Emotion Verlages spezifisch zum Thema Finanzen für Frauen. Auch bei der finanzielle überzeugt der Druck, das Papier und das Layout und macht alles zusammen einen professionellen Eindruck.
Es gibt fünf Rubriken: “Starte durch”, “Sprich über Geld”, “Mach mehr draus”, “Sei Mutig” und “Genieße die Aussicht”. Zusammen mit dem Slogan “Weil Geld Spass macht”, bringt mir das gute Laune, Selbstvertrauen und schon richtig Vorfreude auf das Lesen.
Besonders gut an der finanzielle gefällt mir die Rubrik “Sprich über Geld”, weil sie sehr persönlich ist, Vorbilder bietet und dadurch Ängste nimmt. Die Themen insgesamt sind eine gute Mischung aus klassischen Anlagetipps bsp. zu ETFs, spezifischeren/neueren Anlagetypen wie beispielsweise zu NFTs im aktuellen Heft.
Und hier kommt ihr zur Website der “finanzielle”: https://www.emotion.de/finanzen
Kosten und Auflage
Die Courage erscheint alle zwei Monate zum Preis von je 5,90€ je Einzelausgabe oder als jährliches Abo für 33€. Sie hat aktuell eine von ca. 33.000 Stück (alle Angaben Stand April 2022, Quelle: Courage Preisliste).
Die finanzielle erscheint 4x jährlich und zusätzlich erscheint im Oktober 2022 noch ein sogenanntes “Workbook”, auf das ich schon gespannt bin. Die Auflage beträgt ca. 80.000 Exemplare mit Einzelkosten von 6,90€ und einer jährlichen Abogebühr von 24,90€.
Beide Magazine versuchen sich weitere Einkommensquellen über ihre Community zu erschließen, wie beispielsweise mit Workshops, Schulungen, online Lern- und Community- Plattformen, Social Media Gruppen, Podcasts und Newslettern.
Mein Favorit
Mir persönlich gefällt die finanzielle besser, da der Schwerpunkt hier noch intensiver auf Finanzthemen liegt und diese nicht so sehr wie bei der Courage mit den “typischen” Themen aus Frauen Magazinen vermischt werden. Wenn ich mir eine Zeitschrift über Finanzen kaufe, möchte ich in dieser beispielsweise nicht unbedingt Mode oder Lifestyle Tipps bekommen.
Die Courage verliert hierbei für meinen Geschmack manchmal zu sehr den Fokus. Ich denke aber schon, dass es dafür eine passende Zielgruppe gibt und es vielleicht auch gut und notwendig ist, die neuen Leserinnen nach und nach an die Finanzthemen heranzuführen.
Insofern ist es in Summe großartig, dass solche Magazine auf den deutschen Markt kommen und hoffentlich noch viele Frauen für Finanzthemen begeistern können. Hoffentlich können sich beide Zeitschriften gut etablieren.
Wie gefallen euch die beiden Zeitschriften? Was haltet ihr von dem Format “Frauen Finanz Magazin”?